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Bücher

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Susan Sontag, Über Fotografie, Fischer Taschenbuch Verlag 2010, ISBN: 978-3-596-23022-8 Dieses Buch habe ich verschlungen. Susan Sontag schreibt spannend und packend, und sie hat sich jede Menge Gedanken zur Fotografie gemacht. Es ist erstaunlich wie weitgreifend sie das Thema anpackt und in welcher Tiefe es behandelt wird. Obwohl das Buch in den 70ern geschrieben wurde, hat es nichts an Aktualität eingebüsst, im Gegenteil: Einige Aspekte werden der heutigen Bilderflut erst recht gerecht.  Der Fotograf fühlt sich hier immer wieder herausgefordert, wenn es z.B. um das Thema Fotografie und Kunst gehen. Aber es finden sich auch wunderbare Umschreibungen wie z.B. diese: „ Indem sie uns das Exotische nahe bringen und das Vertraute, das Schlichte exotisch machen, lassen Fotografien die ganze Welt zum Gegenstand der Würdigung werden.“  Es werden jede Menge Werke verschiedener Fotografen besprochen und so schadet es sicherlich nichts, wenn man sich schon mal ein paar Bilder von Weston, Strand, Brassai, Arbus und Atget anschaut.
Letting go of the Camera
Letting go of the Camera, Brooks Jensen, Lens Work Publsihing, 2004, ISBN: 1-888803-26-6 Letting go of the Camera ist im Stil Brooks Jensen Podcasts geschrieben. Brooks spricht verschieden Themen rund um die Fotografie an: von 'How to make a workshop work' bis hin zu 'Twenty years to Break the Rules'. Die vielen Themen sind sehr inspirierend und wenn Sie nur einige der Vorschläge befolgen hat das sicherlich positive Auswirkungen auf Ihre Fotografie: Versuchen Sie's!
Das Buch ist in Englisch und kann auf der Homepage von Lenswork bestellt werden.
Single Exposures
Single Exposures, Brooks Jensen, Lens Work Publsihing, 2004, ISBN: 1-888803-28-6 Single Exposures ist die Transcription einiger der Podacsts, die Brooks Jensen auf der Homepage von Lenswork veröffentlicht hat. Hier kann man all das nachlesen, was man beim zuhören verpasst hat. Es ist übrigens interessant zu erfahren ob man beim Zuhören gleich viel aufnimmt wie beim Lesen.
Das Buch ist in Englisch und kann auf der Homepage von Lenswork bestellt werden.
Grosse Fotolehre, Andreas Feininger, Wilhelm Heyne Verlag, 2001, ISBN: 3-453-17975-7 Eines der bekanntesten Werke von Feininger. Feininger hat viele Bücher zu ähnlichen Themen veröffentlicht. Dieses Werk scheint mir insgesamt den besten Überblick zu geben. Seine Art an die Dinge heranzugehen muss man mögen. Er ist sehr strukturiert und versucht die verschiedenen Gebiete der Fotografie zu gliedern. Man lernt hier viel über Fotografie, auch wenn man schon Jahre Fotopraxis hinter sich hat.
Take your Photography to the next level, George Barr, Rocky Nook, 2008, ISBN: 978-1-933952-21-5 George Barr spricht hier ein nicht ganz einfach zu fassendes Thema in der Fotografie, oder ganz allgemein in der Kunst an. Wo bin ich angelangt, wie vergleicht sich mein Schaffen mit dem anderer und wie kann ich mich verbessern. Aber auch: Will ich das überhaupt? Er gibt sehr viele Tips wie man seine Fotografie verbessern kann und wie man versuchen kann seinen jetzigen Stand zu ermitteln. Ich fand das Buch sehr inspirierend auch wenn es nicht ganz einfach ist all seine Tips zu befolgen: Aber im Hinterkopf hat man sie gespeichert. Es ist wohl sinnvoll nach einer Weile einige Kapitel nochmals durchzulesen. In diesem Sinne ist das Buch ein Werkbuch: Achtung Arbeit! Recommended!
Mastering Landscape Photography, Alain Briot, Rocky Nook, 2007, ISBN: 978-1-933952-06-2 Obwohl ich mich als Landschaftsfotografen bezeichnen würde hat mich das Buch von Alain Briot sehr interessiert. Das ist übrigens schon ein Thema des Buches: Welche Art von Fotografie mache ich, was interessiert mich, was mache ich gerne und warum mache ich das nicht die ganze Zeit. Tönt trivial, ist aber höchst philosophisch. Ich bin der Meinung (das kann sich natürlich jederzeit ändern), dass viele Menschen sich etwas wünschen und gleichzeitig froh sind, dass Ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht. Als regelmässiger Luminous-Landscape Leser wird einem der Namen Alain Briot bekannt sein. Auch wenn ich nicht grenzenlos von seinen Bildern begeistert bin (evtl. liegt es an der Grösse; ich habe noch nie ein Original gesehen) scheint er doch grossen Erfolg zu haben, sein Werdegang ist beeindruckend, sein Enthusiasmus ebenfalls. Das Buch ist eigentlich zweigeteilt: Im ersten eil werden die traditionellen Themen wie Komposition, Brennweitenwahl, korrekte Belichtung usw. behandelt. Im zweiten Teil geht es dann um die seltener behandelten Themen der Selektion (keepers and non-keepers), creating a portfolio und vor allem beeing an artist und an artist on business. Hier gibt Alain sehr viel weiter und regt zum denken an.
On being a photographer
On being a photographer, David Hurn, Bill Jay, Lens Work Publishing, 2007, ISBN: 1-888803-06-1 Bill Jay, der Editor der ehemaligen Zeitschrift Album, interviewt in diesem Buch den Magnumfotografen Davis Hurn. Davis erzählt nicht nur aus seinem (Fotografen-) Leben, es werden vor allem auch hochinteressante Themen wie die Erstellung eines Essays oder die Zukunft der Fotografie ausdiskutiert. Man merkt dem Text an dass Bill ein sehrt grosses Wissen rund um die Fotografie mitbringt und dementsprechend werden die Themen tiefgründig behandelt. Es handelt sich übrigens nicht um das einfache Niederschreiben eines Interviews. Es dienten verschiedene Gespräche als Grundlage um dieses Werk zu erstellen. Das Taschenbuch ist über lenswork publishing erhältlich.
Die helle Kammer, Roland Barthes, Surkamp1985, Roland Barthes, ISBN 3-518-38142-3 Es mag ein kleines Büchlein sein, diese schmale Taschenbuch von Roland Barthes. Doch hat Barthes hier viele sehr persönliche Gedanken zur Fotografie auf den 130 Seiten zusammengetragen; sehr persönliche Gedanken. Er erzählt, wie er bestimmte Fotografien aus seiner Sicht, mit seinem Hintergrund sieht. Und da werden auf einmal ganz andere Sachen wichtig, etwa wenn man eine Landschaft wieder entdeckt, die man schon einmal bereist hat. Aber er stellt sich auch Fragen: Warum verschränkt der eine Posierende die Arme, warum hat das Kind auf dem Foto so schlechte Zähne. Hier werden die Fotografien viel genauer Betrachtet und Hintergründe erfragt; Hintergründe die man evtl. aus Informationen der Fotografie nie erfassen kann. Dieses Buch weckt einen ganz anderen Blick auf das Medium Fotografie, einen, den wir in der heutigen Masse der Fotografien wohl ein wenig verloren haben.
Michael Freeman, Foto Scout, Markt und Technik Verlag 2010, ISBN 978-3-8272-4572-4 Dieses kleine Buch (es misst nur 11cm x 15cm) von Michael Freeman beinhaltet eine Menge nützlicher Informationen rund um das Thema Reisefotografie. Es geht hier nicht nur um Tipps rund um die Ausrüstung sondern auch um Vorschläge zum Fotografieren, und an was man alles denken sollte. Obwohl hier die meisten Themen nur kurz angerissen werden ist es doch erstaunlich, wie viele Informationen in diesem kleinen Band findet. Und da man das Büchlein einfach mitnehmen kann, ist es sicherlich eine gute Idee es bei der nächsten Reis dabei zu haben; einfach um mal darin zu blättern und eventuell auf gute Ideen kommt. Allerdings ist der Text miserabel übersetzt. Zuerst dachte ich, dass Michael Freeman so schreibt. Inzwischen habe ich aber ein englisches Buch von ihm gelesen: es ist definitiv die Übersetzung. Das habe ich schon bei „HDR Fotografie“ vom selben Verlag festgestellt. Ich kann daher den Verlag nur bedingt empfehlen und rate zur englischen Originalausgabe: The Photographer's Eye Field Guide: The essential handbook for traveling with your digital SLR camera,
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Andy Karr und Michael Wood, The practise of Contemplative Photography, Shambhala 2011, ISBN 978-1-59030-779-3 Dieses Buch zeigt einen ganz anderen Weg zur Fotografie auf wie viele andere Bücher, die ich gelesen habe (z.B. das Buch von Bryan Peterson, dass ich vor diesem Buch gelesen hatt; der Kontrast hätte nicht grösser sein können). Es geht darum, wie man die Welt ohne jegliche Vorurteil, ohne jegliche Bewertung und nur rein als Struktur, Farbe, Gestalt usw. wahrnehmen kann. Es gibt Augenblicke, in denen man ohne einen Gedanken and irgendetwas in die Welt blickt. Dinge sind dann ohne Namen, ein Auto nicht ein Fahrzeug sondern eine strukturierte farbige Fläche mit Glanzlichtern und Reflexionen und Oberflächenstrukturen.  Diese Augenblicke (Flash) gilt es zu erkennen, gilt es auszunutzen für einen urteilfreien Blick auf ein Objekt. Die Bilder in diesem Buch verdeutlichen sehr schön was damit gemeint ist. Für die Autoren ist z.B. schon der Versuch das Bild nach formalen Regeln aufzubauen eine Manipulierung. Man soll das Bild so aufnehmen, wie man es während des ‚Flash’ aufgenommen hat.
Ich war kürzlich in eine Henri Cartier Bresson Ausstellung im Wiener Kunsthaus: ‚der Kompass im Auge’. In einem Interview meinte Bresson, man solle vor und nach dem Fotografieren denken, niemals während. Wenn man das Buch gelesen hat, weiss man viel mehr über diesen Ansatz. Die Bilder sind auf jeden Fall ‚anders’, eben: with a fresh eye: wer sich detaillierter informieren will findet unter www.seeingfresh.com reichlich Informationen. Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem empfehlen: ein erfrischend andere Zugang!

Bryan Peterson, Learning to see creatively, Amphoto Books, 2003, ISBN: 081744181-6Bryan zeigt in diesem Buch viele Möglichkeiten auf, seine Sichtweise auf verschieden Dinge auszudehnen, zu vertiefen und zu variieren. Dabei werden konkrete Experimente aufgezeigt, die man sehr schön selber nachvollziehen kann. Diese Versuche sind es dann auch, die einem helfen werden das gelesene in die Praxis umzusetzen. Bryan vermag dabei sehr viel seines Enthusiasmus auf den Leser zu übertragen. Seine Herangehensweise mag nicht für jeden optimal sein und nicht jeder wird sie gutheissen (z.B. wenn Gegenstände so hingerückt werden, dass sie gut ins Bild passen), aber man kann bestimmt viel davon lernen. Mich hat einzig ein wenig gestört, dass nicht nur einmal sondern immer wieder darauf hingewiesen wird, wie viel er mit welchem Bild verdient hat; das gibt dem ganzen einen unschönen kommerziellen Touch; nicht alle Leser bzw. die wenigsten werden rein kommerzielle Fotografen sein, sie wird diese Angabe sicherlich nicht interessieren. Und genau diese Fotografen wollen auch nicht den Wunsch eines Kunden erfüllen sondern einfach Freude an der Fotografie haben. Nicht desto trotz, wenn man diese kommerzielle Seite ein wenig ‚überliest’ wird man viel Gefallen an Bryans Werk finden.

Composition, David Präkel, AVA Book 2006, ISBN 9-782940-373048Composition wird vom Verlag zu ‚Basic Photography’ gezählt. Hier geht es also um Basiswissen. Ich mag diese Bücher, findet man doch immer etwas neues oder entdeckt schon gelesenes wieder. Da heute vor allem Bücher über die technische Seite der Fotografie geschrieben werden, sind solche über Bildgestaltung um einiges schwerer zu finden. Man kann natürlich einfach Mante lesen und damit dieses Thema abhaken. Aber das wäre wohl zu einfach. David Präkel geht hier sehr Systematisch vor. Im ersten Kapitel werden die ‚Basics’ erklärt (Basics in einem Buch über Basiswissen: Das scheint wirklich wichtig zu sein!). Es geht um Blickpunkt, Perspektive und Massstab. Danach werden formale Elemente besprochen: Punkt, Line, Form usw. Im dritten Kapitel geht es um ‚organising space’; hier wird es also spannend und man lernt die Wirkung von Ausschnitt und Balance. Im vierten Teil wird ‚organising time’ behandelt. Es geht um den richtigen Zeitpunkt, um die Erfassung von Zeitspannen, die Erfassung eines spannenden Augenblicks. Im nächsten Teil wird die  Anwendung der Bildgestaltung in der Landschaftsfotografie, dem Stilleben, dem Portrait usw. behandelt. Im letzten Kapitel des Buches geht es um die persönliche Gestaltung und wie man dem Bild seinen eigenen Stempel aufsetzt. Insgesamt wird man also mit reichlich (und nicht zu reichlichen)  Information versehen; ein Buch, in dem man immer mal wieder Blättern und Nachlesen kann; jedes einzelne Kapitel ist selbstständig Aufgebaut und jedes Thema kann als eigener Artikel verstanden werden.
The Photographers Eye, Michael Freeman, Ilex 2007, ISBN 1-905814-04-6Michael Freeman hat ja jede Menge Bücher über Fotografie geschrieben. Seine Werke reichen von einfachen Ratgebern, über die Behandlung spezieller Fotografischer Techniken (wie z.B. HDR Fotografie, s. Digitalfotografie) bis hin zu eben diesem Werk über Bildgestaltung. Freemann geht hier sehr ausführlich vor, manchmal sind die Kapitel ein wenig langatmig und ich habe eine ganze Weile gebraucht, das Buch durchzulesen. Da war Davis Präkel’s Composition doch einiges flüssiger zu lesen. Aber Freeman geht eben weiter ins Detail und es braucht darum auch ein bisschen mehr Text und Beschreibungen. Vielleicht sollte man auch nicht versuchen, das ganze Buch in einem durchzulesen sondern das erlernte erst einmal in die Praxis umsetzten um dann weiter zu lesen. Die ersten die Kapitel sind sehr ähnlich wie die bei Präkel aufgebaut. Danach wird auf die Wirkung von Licht und Farbe eingegangen.  Danach folgt ein Kapitel über ‚Intent’ also das Vorhaben. Was soll im Bild gezeigt werden und wie wird die Bildaussage erricht. Wird eher eine simpler oder eine komplexere Bildgestaltung zum Ziel führen. Das letzte Kapitel behandelt den Praxisteil; wie soll man beim Fotografieren vorgehen, Hier kommt natürlich der (Bild-) Jäger und Fischer ins Gespräch, das ‚working a subject’, also das fotografische Erforschen eines Objektes und das vorausahnen eines Ablaufes. Im Gegensatz zu Präkel wird also gerade im letzten Teil mehr auf die Praxis eingegangen, was sehr hilfreich sein kann.
Wodurch Bilder wirken, Psychologie der Kunst, Martin Schuster, Dumont 2007, ISBN 978-8321-7236-7Der Titel lässt schon erahnen, dass es hier nicht nur um Fotografie alleine sondern um die Wirkung von Bildern im Allgemeinen geht. Und tatsächlich konzentriert sich der Autor vor allem auf Gemälde. Hier wird zum Beispiel erklärt, was verschieden Posen und Haltungen zu einer gewissen Zeit bedeutet haben und wie wir ein Gemälde ohne dieses Wissen falsch (oder zumindest nicht so wie sich der Künstler evtl. gedacht hat) interpretieren. Und natürlich habe deswegen auch verschiedene Künstler aus verschiedenen Epochen und Kulturen das gleiche Thema verschieden Wiedergegeben. Aber es geht auch darum, warum gewisse Bilder uns beeindrucken und andere nicht, z.B. weil sie handwerklich ausgereifter sind als andere, oder weil sie eine völlig andere Machart besitzen wie andere Werke einer Epoche. Und dann stellt sich natürlich die Frage warum genau diese Künstler dazu befähigt waren solche Werke zu kreieren und andere nicht. Vieles lässt sich auch auf die Fotografie applizieren und gilt auch dort, darum kann ich das Büchlein auch Fotografen empfehlen.
André Kertesz, On Reading, W.W. Norton 2008, ISBN 978-0-393-06656-2Ich bin ein grosser Fan von Projektarbeiten. Ich selbts arbeite immer wieder an solchen Projekten, z.B. den Busstationen, Telegrafen-/Strom-masten oder einfach Wasser. Diese können sich über längere Perioden hinziehen, sogar über mehrere Jahre. André Kertész hatte auch ein langjähriges Projekt: Er fotografierte Personen, die ins Lesen vertieft waren: Auf Hausdächern, Terrassen, Sonnenstühlen, im Park; überall entdeckte er Menschen beim Lesen und hat diese abgelichtet. Auf 72 Seiten werden in diesem kleinen Büchlein (A5 Format) einige präsentiert. Ein tolles Beispiel für ein langjähriges Projekt von einem genialen Fotografen.
Thomas Buchsteiner, Andreas Feininger, ein Fotografenleben, Hatje Cantz 2010, ISBN: 978-3-7757-2704-4 Andreas Feininger ist vor allem für seine ‚Grosse Fotolehre’ bekannt geworden. Schon in diesem werk wird das analytische Vorgehen von Andreas aufgezeigt, den Dingen wird sehr genau auf den Grund gegangen und es wird versucht komplexe Sachverhalte durch Kategorisierungen zu vereinfachen. Andreas ist also ein sehr analytisch vorgehender Fotograf. Dieses Buch berichtet von seinem Leben. Andreas hat nicht nur sehr intensiv fotografiert, sondern sich auch sehr intensiv mit der Fototechnik auseinander gesetzt. So konstruierte er seine eigenen Teleobjekive mit denen er in Stockholm und später vor allem in New York seine beeindruckenden Tele Aufnahmen anfertigte. Aber auch in der Dunkelkammer war er sehr experimentell unterwegs und hat auch alle möglichen Techniken wie Solarisation, Runzelkorn usw. ausprobiert. Diese Techniken werden ja auch in seinen Büchern ausführlich beschrieben. Andreas hat lange Jahre für das Life Magazin gearbeitet, war aber auch selbstständig und hat viele Bücher veröffentlicht. Dieses Werk öffnet einen Blick in ein sehr engagiertes Fotografenleben, das durch den Bauhaus (er hatte eigentlich Architektur studiert und auch als Architekt gearbeitet), die Familie (sein Vater war der Maler Lyonel Feininger, ein Mitglied der Berliner Secession) und den Krieg stark geprägt wurde.
Amerika
Markus Schürpf und Matthias Frehner, Paul Senn: Fotoreporter, Scheidegger und Spiess AG, 2007, ISBN: 978-3-85881-197-4 Der Schweizer Fotograf Paul Senn lebte in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts und war als Fotoreporter tätig. Das besprochene Werk ist in Folge einer grossen Retrospektive über Senns Werk am Kunstmuseum Bern entstanden. Senn dokumentierte auf eindrückliche Weise das Leben in der Schweiz, im nahen Ausland und in den USA in der Zeit um den zweiten Weltkrieg. Es ist erstaunlich welch grosse Anzahl Reportagen Senn in seinem kurzen Leben verfasst hat. Senn ist ausserdem einer der ersten Farbfotografen. Dieses Werk gibt einen weiten Einblick in Senns Leben und Schaffen; ich kann es jedem der sich für die Fotoreportage interessiert wärmstens empfehlen.
Amerika
Yann Arthus-Bertrand, Sophie Troubac, Beruf: Fotograf, 2004, Knesebeck GmbH, ISBN: 3-89660-210-1 Yann Arthus-Bertrand ist vor allem für sein Buch " Die Erde von oben" bekannt. Es zeigt viele Luftaufnahmen aus verschiedenen Regionen der Erde, die Yann aus allen möglichen Fluggeräten gemacht hat. In dem hier besprochenen Buch geht es aber nicht um seine Fotos sondern um die Person Yann bzw. um den Fotografen Yann. Eine spannende Geschichte eines engagierten Fotografen der viel gesehen und erlebt hat. Als Extra liegt dem Buch eine gut gemachte DVD bei, die die Themen des Buchs aufgreift und aus anderer Perspektive zeigt. Die beiden Medien ergänzen sich sehr gut. Der Abstecher in die Welt von Yann-Bertrand ist empfehlenswert.
Martin Gasser , Jakob Tuggener, Scalo Verlag AG, ISBN: 3-908247-23-3 Der Schweizer Fotograf Jakob Tuggener wird vielen kein Begriff sein. Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von seinem eindrücklichen Bildband 'Fabrik' gehört, das in den 50er Jahren entstand. Das hier besprochene Buch wurde anlässlich einer Ausstellung von Jakob Tuggener im Kunsthaus Zürich aufgelegt und dokumentiert die verschiedenen Schaffensperioden von Tuggener, von seinen Fabrikfotos über die Dokumentation des ländlichen Lebens in der Schweiz bis zu seinen bekannten Ballfotos. Das Buch besticht durch spannende geschichtliche Hintergründe und viele tolle Bilder. Tuggeners fotografisches Werk wird durch seine Aktivitäten als Maler und Filmemacher beeinflusst und bereichert. Besonders der Vergleich Tuggeners mit seinen Foto-Zeitgenossen, z.B. Senn, ist spannend, ihre Auffassung und ihre Ansichten könnten unterschiedlicher nicht sein.
Amerika
Andreas Walker, Himmelszauber über der Schweiz, Mondo Verlag, 2003, ISBN: 2-8320-0512-8 Für jeden interessierten Wetterbeobachter der schon versucht hat verschiedene Wettersituationen und Phänomene fotografisch festzuhalten ist das Buch von Andreas Walker ein Muss. Der Autor hat all jene fotografischen Experimente schon durchgeführt die man schon lange geplant hat: Kein Grund es nicht gleich selbst zu versuchen. Im Gegenteil: Das Buch gibt Anregungen zum 'Wetterfotografieren'.
Amerika, Andreas Feininger, Kunstverlag Weingarten, 1998, ISBN: 3-8170-2521-1 Hat man Andreas Feiningers Bücher über Fototechnik gelesen (z.B. das oben besprochene 'Grosse Fotolehre') darf man es nicht verpassen seine Bilder zu studieren. Viele Themen, die in den theoretischen Büchern besprochen werden, finden sich in Feiningers Aufnahmen. Der Bildaufbau, die Auswirkung verschiedener Brennweiten und perspektivische Effekte sind in seinen Aufnahmen sehr schön illustriert. Ausserdem ist Amerika eine wunderschöne Dokumentation über das 'alte' Amerika.
New York, Andreas Feininger, Kunstverlag Weingarten, 2004, ISBN: 0-8170-2532-7 Über New York gibt es sicherlich eine Unmenge Bücher, über das New York der 40er wird es schon weniger geben. Feiningers Werk beeindruckt ganz besonders. Die bekannten Tele-Aufnahmen von Manhattan, den Fähranlegern, den Häuserschluchten, die vielen Brücken Manhattans aber auch die Strassenszenen und z.B. die Aufnahmen vom Strand in Coney Island strahlen eine ganz spezielle Atmosphäre aus. Lassen Sie sich die vielen guten Bilder nicht entgehen!
New York
Zeitbelende, William Manchaster, W.W.Norton & Company, Inc. , 1989, ISBN: 3-88814-707-7 Der Bild und Textband ‚Zeitblende' ist anlässlich des 50 jährigen Bestehens der Magnum Fotografie, bzw. der Magnum Fotoagentur, erschienen. Drei Autoren erzählen über die Gründerjahre, die Gründerfiguren und welche Rolle Magnum in all den Jahren gespielt hat und was die Ziele der Agentur waren und sind. Es ist erstaunlich wie viele bekannte Fotografen mit Magnum zu tun haben bzw. hatten. Dieser riesige Band (über 460 Seiten) gibt einen guten Überblick in das hochinteressante Feld der Reportagefotografie.
New York
Winter on the finnish Taiga, Hannu Hautala, Otava Book Printing Company, 1999, ISBN: 951-1-11264-3 Ich kenne nicht viele Bände über den Winter in Finnisch Lappland. Dieser ist der vollständigste. Umso mehr erstaunt es, dass nur ein Fotograf, Hannu Hautala, es fertig gebracht hat einen so umfassenden Bildband zu schaffen. Praktisch alle im Winter zu sehenden Tiere sind abgebildet (es gibt wenige die jemals einen Vielfrass in Finnland beobachten konnten). Beeindruckend sind auch die Aufnahmen der riesigen Eismassen, die sich im herbst ansammeln und dann im Frühling beim Schmelzen eine Flut erzeugen. Den Aufnahmen sieht man zwar an, dass sie mit hochempfindlichem Film gemacht wurden. Aber vielleicht sind wir im digitalen Zeitalter diesbezüglich ein wenig übersensibilisiert. Auf den Bildinhalt kommt es schliesslich an. Und in der dunklen Jahreszeit bleibt dem Fotografen praktisch nur die Wahl höherer ISO Zahlen.
New York
….ionosfäärissä…, Seppo Kujanen, 2007, ISBN: 978-952-92-2036-6 Ich kann wahrlich nicht behaupten ich hätte dieses Buch gelesen: Es ist in Finnisch geschrieben, für mich schlichtweg unlesbar. Aber die Aufnahmen! In Lappland gibt es viele Bücher über Polarlichter, die meisten sind aber eher touristische Erinnerungen, i.e. hübsche Bilder von bunten Himmelserscheinungen. Seppos Buch sticht hie klar heraus. Schon beim durchblättern fällt auf mit welcher Detailliebe er an die das Thema herantritt. Hier werden Berechnung zum Öffnungswinkel von Objektiven gemacht und welche Ausdehnungen Polarlichter haben die auf einer bestimmten Höhe erfasst werden. Aber auch andere Phänomene wie die Szintilation, Halos und Meteore werden behandelt. Seppo freute sich auf jeden Fall das seine Bilder auch ohne Worte sprechen!
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Brenda Tharp, Creative Nature and Outdoor Photography, Amphoto Books 2010, ISBN: 978-8174-3961-3 Creative Nature and Outdoor Photography ist ein klassisches Werk über Landschaftsfotografie, man könnte sogar sagen über Landschaftsfotografie im amerikanischen Westen. Es erstaunt also erstmal, dass das Wort „creative“ im Titel steckt, aber es werden durchaus ein paar Aspekte behandelt, die Raum für Kreativität bieten. Es geht um die klassischen Themen: Licht, Bildaufbau, Tiefe im Bild, Farbe usw. Das Buch ist aber sehr flüssig geschrieben und die schönen Bilder sind ein Genuss. Mir sind vor allem zwei Dinge geblieben, die meine Fotografie beeinflusst haben: „Der erste Standpunkt für eine Aufnahme  ist selten der beste“ und „ein Thema ist erst dann wirklich umfassend bearbeitet worden, wenn man über das Ziel hinausgeschossen hat“. Das zielt zwar beides in dieselbe Richtung, doch ruft man sich dies in Erinnerung, wird man ein Objekt mehrmals angehen und evtl. ein besseres Foto hervorbringen.
Seeing Landscapes
Seeing Landscapes, Charlie Waite, Amphoto Books, 1999, ISBN: 0-8174-5831-X Mir lag das Buch von Charlie Waite nicht besonders. Verschiedene, wunderschöne Landschaftsaufnahmen werden genau analysiert und besprochen. Manchmal scheint mir aber der Kommentar ein wenig oberflächlich. Trotz mehrmaligem Anlauf habe ich immer noch das Gefühl etwas verpasst zu haben. Inspirierend sind die Aufnahmen dennoch.
Focus on Nature
Focus on Nature, John Shaw, Amphoto Books, 1991, ISBN: 0-8174-4056-9 John Shaws fokussiert sich hauptsächlich auf technische Schriften, von denen ich einige weiter unten bespreche. Dieses Buch widmet sich ausnahmsweise ausschliesslich dem gestalteten Bild. Hier geht es um den Aufbau, grafische Elemente, den Einfluss der Jahreszeiten und der Zeit an für sich usw. Es ist sicherlich nicht eines der stärksten Bücher von John und es gibt wohl bessere Werke zu diesem Thema. Nicht desto trotz ein guter Versuch einmal aus der Technik auszubrechen, über die es sich ja viel leichter schreibt.
The art of nature photography, Niall Benvie, David & Charles Book, 2000, ISBN: 0-7153-0967-6 Niall Benevie aus Schottland beschreibt in 'The art of Nature photography' nicht nur die Ausrüstung und Vorgehensweise in der Naturfotografie, sondern auch die spätere Bildbeabeitung am Computer. Daher der Untertitel: 'Perfect your pictures in-camera and in-computer'. Dabei wird anhand von Beispielen die Vorgehensweise besprochen. Ein Kapitel ist auch der Bildgestaltung gewidmet. Das Buch ist reichlich mit Nialls exzellenten Naturaufnahmen vor allem aus Schottland und Norwegen bebildert. Alles in allem ein sehr gutes, abgerundetes Werk das Lust auf fotografieren macht. Ich habe es mindestens zweimal gelesen...
Nature Photography, John Shaw, Amphoto Books, 2000, ISBN: 0-8174-4059-3 Der Amerikaner John Shaw ist ein sehr produktiver Autor. So manches Werkt trägt seine Handschrift. Nature Photography ist das neuste, das ich gelesen habe. Es beschreibt die elementaren Dinge im Leben eines Naturfotografen: Belichtung, Ausrüstung und Film (das war im Jahr 2000 noch aktuell!), Objektive, Komposition, Makros und zum Schluss noch 'Working in the field'. Wenn man nur ein Buch von John lesen will, sollte man dieses wählen; vielleicht hat man anschliessend Lust auf mehr. John schreibt sehr flüssig und geht alle wichtigen Bereiche an ohne oberflächlich zu werden. Wer über Makros noch mehr wissen will, sollte sich unbedingt sein Werk 'Closeups in Nature' ansehen, welches ich weiter unten bespreche.
Closeups in Nature, John Shaw, Amphoto Books, 1987, ISBN: 0-8174-4052-6 Auch wenn dieses Closeups in Nature schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es immer noch das beste Buch über die Makrofotografie, das ich kenne und gelesen habe. John bespricht eine Vielzahl von Techniken der Makrofotografie von Zwischenringen über spezielle Makroobjektive und Blitzaufhellung bis hin zu Telekonvertern und Balgengeräten. Das Ganze wird von Rechenbeispielen untermauert und mit praktischen Tipps vervollständigt. John zeigt auch wie man schon mit einer einfachen Ausrüstung erfolgreiche Makroaufnahmen machen kann und Freude daran findet. Wer sich ernsthaft mit der Makrofotografie befassen möchte sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.
Landscape Photography, John Shaw, Amphoto Books, 1994, ISBN: 0-8174-3710-X Dieses ebenfalls etwas ältere Buch von John Shaw hat einen ähnlichen Inhalt wie das oben besprochene 'Nature Photography'. Hat man das letztere gelesen, braucht man sich dieses Buch nicht mehr anzuschaffen. Ausser man hat (wie ich) einfach Lust noch mehr von Johns Aufnahmen zu sehen und über seine Vorgehensweise zu lesen.
Wildlife Photography, Nigel Dennis, Sunbird Publishing, 2002, ISBN: 0-624-04064-X Der Südafrikanische Fotograf Nigel Dennis gibt viele Tipps über die benötigte Ausrüstung, die Technik der Wildlife Photography. Ausserdem kennt er sich offensichtlich in Südafrika bestens aus und beschreibt die besten Lokalitäten für erfolgreiche Tieraufnahmen. Das Ganze ist natürlich reich mit seinen fantastischen Tier- und Landschaftsfotos bebildert. Ich habe das Buch auf unserer Südafrika Tour gelesen und hatte zum Glück schon die richtige Ausrüstung dabei. Man sollte das Buch natürlich vor der Reise lesen und kann dann auch seine Ausrüstung und die Reiseroute entsprechend anpassen.
Einige Ausführungen zur Ausrüstung und Vorgehensweise finden Sie auch in meinen Artikeln unter Technical.
Digitale Naturfotografie in der Praxis,Fritz Pölkin, Kilda Verlag, 2006, ISBN 3-88949-202-9 Der Deutsche Fotograf Fritz Pölkin beschreibt in diesem grossformatigen Band, der schon fast ein Bildband ist, seine Vorgehensweise bei der digitalen Naturfotografie. Ohne Zweifel ein durch die vielen guten Naturaufnahmen inspirierendes Werk. Für mich geht der Autor aber zu wenig in die Details und kratzt teilweise nur an der Oberfläche. Es ist allerdings sehr schwer zeitgemäss über den idealen Work-Flow bei der digitalen Fotografie zu schreiben, ändern sich doch die Soft- und Hardwaretools so schnell. Nicht desto trotz ist es wichtig sich über die Vorgehensweise Gedanken zu machen. Hier findet man Anregungen dazu.
The art of Bird Photography, Arthur Morris, Amphoto Books, 1998, ISBN 0-8174-3303-1 Wer sich für die Vogelfotografie interessiert, sollte 'The art of Bird photography' unbedingt lesen. Arthur ist ein exzellenter Vogelfotograf und in seinem reich bebilderten Buch behandelt er alle Aspekte der Vogelfotografie. Es ist zwar nicht neueren Datums; es werden also noch Themen wie 'Film Choice' besprochen. Aber das sind Kleinigkeiten. Die allermeisten Techniken sind nach wie vor gültig und die Ausrüstung rund um die Kamera ist ebenfalls ähnlich geblieben. Ausserdem geht es hier auch um Themen wie 'getting close' und 'capturing action and behaviour' die wohl auch im digitalen Zeitalter von Interesse sind. Es ist wohl schwer ein ähnlich ausführliches Werk von einem so erfahrenen Fotografen über die Vogelfotografie zu finden.
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Multishot-Techniken in der digitalen Fotografie, Jürgen Gulbins und Rainer Gulbins, dpunkt.verlag, 2008, ISBN: 978-3-89864-552-2 Multi Shot Techniken sind gerade durch die digitale Fotografie interessant geworden. Das wohl bekannteste Verfahren wird in der Panoramafotografie eingesetzt, indem man mehre Bilder in Reihe macht und diese anschliessend am Comuter zusammensetzt. Dieses Buch fasst vier Multishot Verfahren Zusammen: Super Resolution, Schärfentiefe Erhöhung, Dynamic Range Erhöhung und Panoramafotografie. Dabei wird nicht nur auf die Technik selbst eingegangen sondern es werden auch gleich ein paar Programme besprochen, mit denen man die verschiedenen Techniken bewältigen kann. Das Buch ist sehr gut geschrieben und kann trotz der umfangreichen Themen einen sehr gute Tiefe bieten die es ermöglichen sollte gleich loszulegen.  Das Buch wird abgerundet durch die Besprechung von Bildoptimierungsverfahren und eine gute Referenzliste nicht nur an Büchern sondern auch an Internetlinks zu den verschiedenen Themen. Das Buch kann ich vollumfänglich empfehlen.
The HDRI Handbook, Christian Bloch, Rocky Nook 2007, ISBN 978-933952-05-5 Im Gegensatz zum unten beschriebenen Multishot Techniken konzentriert sich Christian Bloch auf die HDRI (High Dynamic Range Imaging) Technik, und im Gegensatz zur ebenfalls weiter unten beschrieben HDR-Fotografie geht es hier wirklich in die Tiefe. Es wird nicht nur die Vorgehensweise Beschrieben sondern auch die Hintergründe und die Motivation erklärt, warum man wo HDRI einsetzten kann und soll. Ausser der rein fotografischen Anwendung wird auch der Aspekt der Computer Grafic Imagin (CGI) beleuchtet, wo HDR schon jahrelang eingesetzt wird. Wenn man sich wirklich tiefer mit HDR beschäftigen will, sollte man dieses Buch unbedingt lesen, man kann dann auf die HDR-Fotografie weiter unten verzichten. Die Bücher die übrigens beim Rocky Nook Verlag erscheinen, werden oft auch vom dpunkt Verlag vertrieben. Dort aber oft als Hardcover und dann zu einem entsprechend höherem Preis. Bei Rocky Nook sind die Bücher in Englisch erhältlich. Dieses Buch ist in der hier beschriebene Original-Fassung in Englisch. Sehr empfehlenswert!
HDR-Fotografie: Motive, Aufnahme, HDR-Verarbeitung, Fallbeispiele, Michael Freeman, Markt und Technik, 2008, ISBN: 978-3827243812 Dies war mein erstes Buch über High Dynamic Range Fotografie (HDR). Leider habe ich nicht gesehen, dass der Text aus dem englischen übersetzt worden ist, sonst hätte ich mir das schlimme Deutsch ersparen können. Vor allem auf den ersten 20-30 Seiten ist das Buch mühsam zu lesen und man kann sich nicht einfach an die schlechte Übersetzung gewöhnen. Besonders bei der Besprechung der HDR Technik hinkt das Buch ganz wesentlich und trotz mehrseitiger Texte ist man nachher nicht viel schlauer als zuvor. Bei der praktischen Durchführung wird das Buch aber dann besser und man bekommt auch einen guten Überblick über die verschiedenen Techniken, mit denen man HDR bewältigen kann. Ich kann das Buch also nur beschränkt empfehlen, das hier auch besprochene Werk "Multishot-Techniken in der digitalen Fotografie" (siehe oben) ist meines erachten die bessere Alternative, konzentriert sich aber nicht ausschliesslich auf die HDR Fotografie.
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Digitale Astrofotografie, Axel Martin, Bernd Koch, Oculum Verlag, 2009, 978-3-938469-27-9 Das sehr umfangreiche und gut bebilderte, schöne aufgemachte Werk von Martin und Koch gibt einen guten Überblick über die digitale Astrofotografie. S geht hier nicht nur um den digitalen Chip und dessen Effekte (von Blooming über Rauschen bis hin zum Dunkelstrom) sondern auch um die Gerätschaften rund um den Chip, also um die Optik, die Kamera, Filter und Montierung. Des Weiteren wird die praktische Ausführung besprochen: Externe Steuerung, Fokussierung, Nachführung usw. Anschliessend geht es um die Bildbearbeitung und abschliessend werden auch noch ein paar Bildbeispiele gezeigt. Das Buch ist auch für die Fotografen sehr informativ, die sich nicht gerade eine Sternwarte in den Garten stellen möchten sondern sich nur einen Überblick verschaffen möchten was mit welchem Aufwand zu bewerkstelligen ist. Die gute Nachricht: Mit heutigen digitalen Spiegelreflexkameras lassen sich auch schon relativ einfach erstaunliche Ergebnisse erzielen; man muss sich ja nicht gleich mit Hubble messen!
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The Snowflake, Kenneth Libbrecht, Patricia Rasmussen, Voyageur Press, 2003, ISBN 978-1-84107-253-1 The Snowflake bietet fantastische Aufnahmen von zahlreichen Schneekristallen in einer unglaublichen Formenhülle. Neben den tollen Aufnahmen werden der Hintergrund des Kristallwachstums und die Umgebungsparameter der Kristallbildung besprochen. Dabei wird nicht nur auf die Formenvielfalt, die Symmetrie und den Wachstumsprozess eingegangen, es wird auch ein wenig die Geschichte der Schneekristallforschung beleuchtet. Ich hatte das Glück das Buch zu lesen während es draussen kräftig schneite und man bei verschiedenen Temperaturen die verschiedenen Kristalltypen studieren konnte. Die Lupe wird beim nächsten Winterurlaub nicht fehlen. Ein sehr gut gemachtes Buch mit leicht verständlichen Texten.
ice
Ice, Juha Vartainen, Readmi.fi 2008, ISBN 978-952-5655-80-3 Dieser Fotoband über Eis wurde von Juhu Vartainen mit viel Bildmaterial einer grossen Anzahl finnischer Fotografen gestaltet. Es ist erstaunlich wie formenreich Eis vorkommt und wie verschieden Fotografen Eis fotografieren. Dieses Buch wird dazu beitragen, dass man für ganz neue Beobachtungen in der Natur sensibilisiert wird. Eis entsteht an den verschiedensten Orten in enormen Varianten, z.B. auf Seen in Form von Pfannkuchen, Platten (die ineinander verschoben werden, dann wieder einfrieren usw), treppenförmig an leichten Neigungen, in Form von Rauhreif bei Wind an Bäumen, Brückenartig über Fliessgewässern, Wasserfällen, Seeufern, an Scheiben usw. Auf über 200 Seiten findet man eine riesige Auswahl und man freut sich schon auf den nächsten Winter.
Wolkenbilder Wettervorhersage, Walter Sönning, Claus G.Keidel, BLV Buchverlag 2007, ISBN: 978-3-8354-0259-1 Nach einer eher allgemeinen Einleitung über die Verschiedenen Wetterelemente (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck, Wind, usw) und der Besprechung der Wetterdynamik werden verschiedene Wetterphasen beschrieben, anhand derer man die jeweilige Wettersituation bestimmen sollte. Ich finde, dass man dieses Verfahren nicht so leicht in die Praxis umsetzten kann und konnte deshalb mit der Analyse des Wetters mithilfe dieser Phasen nicht allzu viel anfangen. Nach diesem Kapitel werden noch die einzelnen Wolkenbilder besprochen und einige Wetterphänomene. Vielleicht darf man von einem so kleinen Büchlein nicht allzu viel erwarten, wer aber schon ein bisschen über das Wetter und die Wolken Bescheid weiss, findet hier wenig Neues.
Wolkengucken - Ein Handbuch, Gavin Pretor-Pinney, Heyne, 2006, ISBN: 978-3453600461 Wolkengucken zu lesen macht ganz einfach Spass, besonders wenn Sie etwas Sinn für englischen Humor mitbringen. Wenn man dachte das Thema Wolken sei langweilig muss man nur Wolkengucken zu lesen und man wird vom Gegenteil überzeugt (wenigstens wird es einigen so ergehen). Gavin hat einige spannende Geschichten zusammengetragen die einem den Einstieg in die Wolkenkunde erleichtern sollte und das Interesse für die oft gesehenen Himmelsbegleiter wecken. Gavin ist übrigens auch der Begründer der Cloud Appriciation Society, die gegen das schlechte Image der Wolke an sich kämpft. Das Buch gibt es natürlich auch in Englisch. Sehr zu empfehlen.
Der Wolkenatlas und ein Ausflug in die Astronomie, Bernhard Mühr und Winfried Berberich, Kunstschätzeverlag, 2008, ISBN: 978-3934223189 Der Karlsruher Wolkenatlas auf dem Internet wird einigen Wolkenkennern ein Begriff sein. Auf dieser Internetseite finden Sie eine umfangreiche Sammlung von Wolkenfotos die praktisch alle Wolken-Gattungen abdecken. Nun ist der Wolkenatlas auch in Buchform erschienen. Das Buch konzentriert sich aber nicht ausschliesslich darauf, die vielen Wolkengattungen in Schrift und Bild vorzustellen, es wird auch eine Einleitung in die Wolkenkunde gegeben. Ausserdem werden bei der Vorstellung der Wolkengattungen typische Wettersituationen genannt, in denen die jeweilige Gattung zu sehen ist. Nach dem eigentlichen Atlas Teil folgen Beschreibungen verschiedener atmosphärischer Phänomene. Den letzten Teil bildet ein kleiner Ausflug in die Astronomie. Meines erachten passt der letzte Teil irgendwie nicht in dieses Buch, der Zusammenhang mit Wolken ist doch ein wenig weit hergeholt. Schöne Aufnahmen bietet er trotzdem. Wer sich für Wolken interessiert hat an diesem umfangreichen Werk sicherlich seine Freude.
Wolken, Hans Häckel, Ulmer, 2004, ISBN: 978-3800141661 Dieses kleine, kompakte Büchlein über Wolken gibt eine schnelle und leicht lesbare Einführung in die Wolkenkunde. Hans Häckel ist auch Autor des sehr zu empfehlenden Werkes "Meteorolgie" und "Farbatlas Wetterphänomene", die ebenfalls hier besprochen werden (siehe weiter unten). Zu den Gattungen gibt es auch 3D Bilder, die man im Schielverfahren anschauen kann (was mir allerdings nicht gelungen ist; das legt aber sehr wahrscheinlich weniger am Druck ). Trotz des relativ geringen Umfangs bietet das Buch dennoch genug Tiefe, das man am Schluss einen guten Einblick in die Materie hat und die grundlegenden Wolkentypen auseinander halten kann.
Lichtspiele in der Natur, Michael Vollmer, Elsevier GmbH, 2006, ISBN: 3-8274-1361-3 Lichtspiele in der Luft ist ein sehr umfassendes Werk über alle möglichen Arten von Lichterscheinungen in unserer Atmosphäre. Die Effekte werden wissenschaftlich sehr fundiert erklärt und man bekommt auch Hinweise, unter welchen Bedingungen man die Lichtspiele sehen kann. Für manche mag der Text zu wissenschaftlich sein. Wer sich aber damit befasst, dem öffnet sich das Tor zu fesselnden Beobachtungen in der Natur. Sehen sie sich meine Beobachtungen hier an.
Meteorologie, Hans Häckel, Ulmer, 1999, ISBN: 0-8001-2728-8-9 Hans Häckel führt uns hier sehr verständlich in die Meteorologie ein. Nach genauem Studium lassen sich viele Wettergeschehen besser interpretieren und verstehen. Das Buch bildet einen guten Einstieg in ein faszinierendes Gebiet. Der unten aufgeführte Bildband 'Farbatlas Wetterphänomene' ist eigentlicher Bestandteil des Buches und es empfiehlt sich sehr, sich beide zusammen anzuschaffen.
Farbatlas Wetterphänomene, Hans Häckel, Ulmer, 1999, ISBN: 3-8001-3511-6 Der Farbatlas Wetterphänomene ist Bildband zum oben genannten Werk 'Meteorologie' vom gleichen Autor. Die vielen farbigen Abbildungen laden zum selbstständigen Beobachten und Fotografieren ein. Es ist äusserst spannend Wetterphänomene selbst zu beobachten und aufzunehmen; mit diesem Buch geht es leichter. Die vielen besprochenen Phänomene öffnen ein reichhaltiges Betätigungsfeld und ein vollkommneres Naturerlebnis. Nachdem man den Farbatlas studiert hat beobachtet man viele Dinge anders.
Wolkenatlas, Gerbrit de Bont, Ulmer, 1987, ISBN: 3-8001-4062-4 Der Wolkenatlas ist vor allem ein fotografisches Referenzwerk zu allen möglichen Wolkentypen. Das Buch hat schon einige Jahre auf dem Buckel, das sieht man den Aufnahmen auch an. Nichts desto trotz kann ich den Atlas empfehlen: eine grosse Fülle an Wolkenaufnahmen, eine Beschreibung der Typen und Erläuterungen zu den meteorologischen Begriffen erleichtern eine selbstständige Bestimmung der schwebenden Wassermassen und runden das Werk ab.
Das Wetter, Julie Lloyd, Parragon Books, 2007, ISBN: 978-1-4075-0946-4 'Das Wetter' gibt einen guten Überblick über die heute bekannten Fakten der Meteorologie. Die zahlreichen guten, neuen Abbildungen machen Freude, viele Grafiken erleichtern das Verständnis. Es werden nicht nur Themen wie Klimazonen, Atmosphäre und Mikroklima angesprochen. Ein Teil widmet sich auch den heute immer häufiger werdenden extremen Wettersituationen wie Hurrikans, Überschwemmungen und Dürre. Auch die Wettervorhersage und Ihre Methoden finden ihren Platz. Spannend fand ich den kurzen Abriss über die Auswirkungen des Wetters auf geschichtliche Ereignisse. Die Kapitel über Klima und dessen zukünftige Entwicklung runden den Band ab. Es ist wirklich erstaunlich, welche Qualität von Büchern man heute für unter 10 Euro bekommt.
Vom Regenbogen zum Polarlicht, Kristian Schlegel, Spektrum Akademischer Verlag GmbH, 2001, ISBN: 3-8274-1174-2 Mich hat an diesem Band vor allem das sehr ausführliche Kapitel über Polarlichter interessiert. Über 20 Seiten behandeln dieses Thema in guter Tiefe und helfen beim Grundsätzlichen Verständnis de Phänomene. Da ich das Buch im Winter in Finnisch Lappland gelesen habe konnte ich das gelesene direkt am Himmel beobachten. Aber nicht alleine dieses Thema macht das Buch kaufenswert. Insbesondere ist der Mix aus atmosphärischen und ‚über atmosphärischen' Erscheinungen interessant. Neben Himmelsfarben, Regenbogen, Halos findet auch ein sehr gutes Kapitel über Blitze und über Meteore Platz. Ein sehr ausführlicher Referenzteil rundet das Werk ab: Aus den Referenzen habe ich mir schon neue Bände bestellt, i.e. das Buch macht neugierig auf Mehr.
The Cloud Collector's Handbook , ISBN: 978-0-340-91943-9 Dieses kleine, handliche Buch, es misst nur 11cm mal 15cm, von dem Gründer der Cloud Appriciation Society Gavin Pretor-Pinney ist ein wirklich gelungenes Übersichtsbüchlein rund um das Thema Wolkenbestimmun. Zu den verschiedenen Wolkentypen werden kurze Erklärungen abgegeben, die auch praxistaugliche Tips zur Wolkenbestimmung und Klassifikation enthalten. Dabei kommen leicht zu merkende Techniken zum Zug, z.B. die Bestimmung der Höhenlage einer Wolke mittels Winkelbestimmung mit der Hand. Solche Tips erleichtern einem den Zugang zu diesem Thema und man findet ähnliches in anderen Büchern leider nur allzu selten. Gavin gelingt es, dem Leser das Thema auf einfache Weise weiterzugeben. Das ganze ist auf einer Art Sammelliste aufgebaut. Hier kann der Leser eintragen, wo er welche Wolken gesichtet hat und bekommt dafür Punkte. Das mag man mögen oder nicht, man muss ja auch keine Notizen eintragen. Hilfreich ist es aber hier Nummer von Fotos einzutragen, die man von verschiedenen Wolken gemacht hat. So kann man sich seine eigene Wolkenbildersammlung zulegen. Dadurch wird man motiviert, des Öfteren gen Himmel zu schauen. Im Buch enthalten ist neben einer Tabelle mit sämtlichen Wolkentypen und Unterarten auch ein Übersichtsbild über die Höhenlagen. Des Weiteren findet man kurze Beschreibungen optischer Phänomene und wo sie auftreten sowie kurze Erklärungen zu den Fachbegriffen. Das Buch ist im Moment leider nur in Englisch verfügbar. Das sehr günstige Büchlein ist jedem zu empfehlen, der sich für Wolken interessiert und einen Field Guide benötigt.
Greenler Halos
Rainbows, Halos, and Glories, Robert Greenler, Cambridge University Press 1980, ISBN: 0 521 23605 3 Robert Greenler beschreibt in diesem sehr gut verständlichen Werk optische Effekte in der Atmosphäre. Dabei beschränkt er sich auf folgende Themen: Reflexionen und Brechung (Refraktion) an Wassertröpfchen (Regenbögen aller Art), Reflexionen und Brechung an Eiskristallen, Streuung (Scattering) an Wassertröpfchen (z.B. die Entstehung der Himmelsfarbe), Beugung an Wassertröpfchen (Corona, Glory usw.) und schliesslich der Brechung an Luftschichten (Luftspiegelungen, Szintilation und grüner Strahl). Dabei liegt das eindeutige Schwergewicht auf den Lichterscheinungen rund um Eiskristalle in der Luft. Hier werden schon in diesem relativ frühen Werk (1980!) Computersimulationen gezeigt die die verschiedenen Effekte auf unterschiedliche Eiskristallformen zurückführten lassen. Dadurch werden spannende Zusammenhänge aufgezeigt, warum man z.B. beim erscheinen eines Effekts einen anderen, der auf derselben Kristallform basiert, ebenfalls erwarten kann. Diese Simulationen kann man heutzutage einfach mit Programmen wie Halosim selbst durchführen und somit seine eigenen Beobachtungen und vor allem Fotos analysieren und auswerten. Die Fotos in diesem Buch sind übrigens dem Jahrgang entsprechend eher dürftig; hier hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan und einige der Effekte, bei denen der Autor noch einen fotografischen Beweis vermisst sind heute wohl schon abgelichtet worden. Trotz dieses kleinen Mankos (welcher natürlich rein der damals zur Verfügung stehenden Technik zu Grunde liegt) kann ich dieses sehr gut gelungene Buch überaus empfehlen.
Klimatologie, Wilhelm Kuttler, Verlag Ferdinand Schöningh 2009, ISBN: 978-3-50676576-5 Es wird heute viel über Klimaerwärmung und deren Auswirkungen diskutiert und da treibt es einen natürlich an, dieses Thema ein wenig besser kennenzulernen. Ich hab mir deshalb ein Grundlagenwerk zugelegt und dies mit Spannung gelesen; ja, es kann wirklich spannend sein die Zusammenhänge in solchen Grundlagenwerken auf die Spur zu gehen. Dabei werden gerade für Astronomie- und Wetter-interessierte die ersten Kapitel einen wunderbaren Lesestoff bilden: Klimatologische Begriffserklärungen, Planet Erde, Athmosphäre Luftdruck und Temperatur und Strahlungs- und Wärmehaushalt geben hier einen guten Überblick und erklären Zusammenhänge. Danach folgt ein Kapitel über Wasser und seine klimatische Wirkung. Auch dieser Abschnitt ist sehr gut beschrieben und liefert viele Einsichten. Bei den Windsystemen und dem Zirkulationen in der Atmosphäre wird der Text aber zum Teil schwer verständlich und so wird es nicht jedem Leser auf Anhieb gelingen, z.B. die Ferrel Zelle zu verstehen. Hier wären ausführlichere Erläuterungen am Platz gewesen, gerade weil diese Systeme für Europa so Wetter und Klimawirksam sind. Danach wird der Lesestoff aber wieder verständlicher mit den Kapiteln Klimatypen und Klassifikation, Bio-und Geländeklima, Stadtklima und zuletzt mit Ozonloch und Treibhauseffekt. Ein wenig gestört hat mich die durchwegs unmathematische vorgehensweise mit Formeln. Da werden Formeln erst nach dem Einsetzten von Zahlenwerten umgeformt und Teilweise Einheiten weggelassen oder vereinfacht. Das wirkt ein wenig chaotisch und könnte sicherlich besser gelöst werden. Undurchsichtig fand ich auch die Berechnung warum Eis auf der Gletscherunterseite schmilzt: Hier wird meines Erachtens ungenau und vor allem nicht nachvollziehbar  argumentiert. Dennoch kann ich das Buch empfehlen: Wer mehr über unser Klima wissen möchte findet hier einiges an Grundwissen. Wer aber schon das Buch Meteorologie von Häckel gelesen hat (ebenfalls auf dieser Seite rezensiert) wird Themen ein zweites Mal lesen: schadet aber auch nicht!
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Jens Soentgen, Von den Sternen bis zum Tau, Peter Hammer Verlag, ISBN 978-3-7795-0291-3 Von den Sternen bis zum Tau ist eine Anregung zu eigenen Naturbeobachtungen. Jens Soentgen zieht dabei einen weiten Bogen; einen sehr weiten: Von den Sternen über die Atmosphäre, Seen, Bäume, Vögel, Menschen, Fledermäuse zu den Pflanzen bis zu den Algen, Bakterien und sogar bis zum Staub und den Atomen. Es gibt also allerlei zu entdecken und Jens lädt zu vielen Experimenten und Beobachtungen ein; er gibt viele Praxisanleitungen und fordert zum genauen Hinschauen und zum Entdecken auf. Ich habe mir zum Beispiel gleich eine art ‚Inverse Sonnenuhr’ gebaut, mit der ich den Sonnenstand im Verlaufe das  Jahres aufzeichnen kann; oder einen ‚Sternenzähler’ mit dem man abschätzt, wie viel Sterne in einer bestimmten Nacht zu sehen sind. Diese Experimente oder Versuche werden einem den Blick für die Natur öffnen; wenn man selber etwas beobachtet wird es sich viel tiefer ins Gehirn prägen als wenn man es nur irgendwo liest oder im Fernsehen sieht. Das Buch wird zunächst vom Design her wie ein Kinderbuch ausschauen, so ist es aber keinesfalls ein solches, soll aber wohl unsere Neugier, unseren kindlichen Entdeckungsgeist stimulieren. Durch die vielen verschiedenen Themen wird jeder ein interessantes Gebiet finden und dennoch auch einen Blick in andere Gebiete werfen; so habe ich nun endlich einmal etwas über Kieselalgen gelernt. Das Buch ist für jeden Naturinteressierten sehr zu empfehlen. .
Das Weltgeheimnis, Thomas de Padova, Piper Verlag GmbH 2009, ISBN: 978-3-492-05172-9 Im Jahre der Astronomie 2009 erschienen behandelt dieses Wissenschaftsbuch die beiden Wegbegründer der Modernen Astronomie Johannes Keppler und Galileo Galilei. Dabei wird nicht nur die Beziehung zwischen den beiden, die vor allem auf deren mehr oder weniger regen Briefwechsel basiert, beleuchtet, es werden auch die beiden Wissenschaftler und deren Werdegang beschrieben. Was mir aber besonders gut gefallen hat ist die Umschreibung des Umfeldes in denen diese beiden so unterschiedlichen Wissenschaftler gelebt und gewirkt haben. Es wird auch klar gemacht wie revolutionär die Ideen der beiden damals waren und an welchen Hindernissen sie (beinahe) scheiterten. Wenn man dann liest unter welchen chaotischen Umständen Keppler während seiner Zeit in Prag und während des 30Jährigen Krieges gearbeitet hat sind seine Leistungen umso bewundernswerter. Seine letzten Jahre erscheinen aus heutiger Sicht ausweglos, wie er nach dem Verlust seiner Frau und der Vertreibung aus der Heimat auch noch um das Leben seiner Mutter kämpfen und seinem Geld hinterher rennen musste; und da haben wir immer den Eindruck man müsste vor allem in heutiger Zeit eine hohe Flexibilität an den Tag legen. Dieses spannend geschriebene Werk kann ich auch jenen Empfehlen, die schon einiges über die beiden Wissenschaftler gelesen haben.
Da Vincis Vermächtnis, Stefan Klein, Fischer 2009, ISBN 978-3-596-17880-3 Da Vincis Vermächtnis ist eine spannende Biographie über eines der grossen Universalgenies der Renaissance. Leonarde hat durch genaues Beobachten und detaillierte Untersuchungen faszinierende Entdeckungen gemacht, über die wir heute nur noch staunen können. Er konnte viele Entdeckungen in Zusammenhang bringen und ähnliche Phänomene bei ganz unterschiedlichen Beobachtungen vergleichen. Für viele Beobachtungen die er „nur“ mit dem Auge (und seiner Ausdauer) bewerkstelligte brauchen wir heute komplizierte Apparaturen (und verlieren dabei fast den Überblick). Die Vielseitigkeit und auch die vielen Widersprüche dieses Mannes (ein Pazifist der sich in den Dienst von Tyrannen stellte und Massenvernichtungswaffen konzipierte) überraschen den Leser immer wieder aufs neue. Stefan Klein gelingt es in diesem Werk viele Aspekte zu Beschreiben und Sie auch in einen zeitlichen Kontext zu setzten.
Schrödingers Katze auf dem Mandelbrotbaum, Ernst Peter Fischer, Pantheon Verlag, 2007, ISBN 978-3-570-55015-1 Zahlreiche Naturwissenschaftliche Ideen oder Erkenntnisse sind mit den Namen der Wissenschaftler gekoppelt, dennoch werden wir nicht immer wissen worum es geht: Schrödingers Katze, Einsteins Spuk oder Mandelbrots Baum mögen wir gehört haben, was steckt aber hinter diesen Namen. Ernst Peter Fischer erzählt in diesem Werk die Geschichten hinter den Entdeckungen und Vermutungen der Wissenschaftler und erklärt die Zusammenhänge. Eine Zeitreise durch die neuere Wissenschaftsgeschichte. Leider ist die spannende Lektüre etwas langatmig und Fischer gelingt es nicht wirklich, Spannung aufkommen zu lassen. Eigentlich Schade, der Stoff gäbe meiner Ansicht nach mehr her.
Der kleine Darwin, Ernst Peter Fischer, Pantheon Verlag 2009, ISB 978-3-570-55087-8 Im Darwinjahr 2009 (200ster Geburtstag Charles Drawins) sind viele Werke über den Evolutionsforscher erschienen. Das Buch von Fischer ist dabei relativ kompakt ausgefallen. Dennoch ist es kein Werk das man vor Spannung verschlingt, obwohl das Thema an für sich Spannung pur wäre. Der Stil von Fischer hat mich wiederum nicht überzeugt (s. Schrödinges Katze auf dem Mandelbrotbaum) obwohl das Buch sehr fundiert und auch klar geschrieben ist und man jede Menge über die Evolution und auch über Darwin selbst lernen kann. Aber eben, man muss sich durchbeissen.
Die Vermessung der Welt, Daniel Kehlmann, Rohwelt Taschenbuch Verlag, 2005, ISBN 978-3-499-24100-0 Hier geht es um zwei Genies die Unterschiedlicher nicht sein könnten: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauss. Während Humboldt die Welt bereist und jedes „Erdloch erkundet“ versucht Gauss durch Überlegungen und lange Studien seine Rätsel zu lösen; heute würde man vom Praktiker Humboldt und dem Theoretiker Gauss sprechen. Daniel Kehlmann erzählt mit viel Witz und scharfsinnigem Humor die Geschichte dieser Beiden Genies, deren Errungenschaften und Hoffnungen. Das ganze ist in einen flüssig zu lesenden Roman gepackt: Wissenschaftsgeschichte wie sie schöner nicht zu lesen ist.
Helden des Himmels, Christian Pinter, Verlag Kreymayr 6 Scheriau, 2009, ISBN 978-3-218-00794-8 Grosse Momente der Astronomiegeschichte werden in diesem Werk beleuchtet. Angefangen bei den Griechen, die die Sternbilder deuteten und allerlei Gottheiten ans Himmelszelt projizierten bis hinein in die Forschung des 20sten Jahrhunderts werden Eckpunkte der Astronomie beschrieben und erklärt. Christian Pinter erzählt fundiert die spannenden Geschichten unseres Kosmos.
Galileo, Leben und Schicksal eines Renaissance Gebies, David Whitehouse, Springwood SA 2009, ISBN 978-3-8365-1718-8 400 Jahre ist es im Astronomiejahr 2009 her, seitdem Galileo mit seinem Teleskop den Himmel beobachtete, die Jupitermonde fand, die Mondoberfläche studierte, die Sichelgestalt der Venus entdeckte und die Flecken auf der Sonne beobachtete (und die „Hanteln“ des Saturns). Diese Entdeckungen Revolutionierten die Astronomie und gaben dem Heliozentrischen Weltbild weiter Aufschwung. Für diese Entdeckungen ist Galileo bekannt. Davis Whitehouse erzählt aber nicht nur von diesen herausragenden Leistungen des Wissenschaftlers sondern beleuchtet sein ganzes Leben, beschreibt den Zeitlichen Hintergrund und das Umfeld Galileos. Natürlich wird auch der jahrelange Konflikt mit der katholischen Kirch besprochen, der uns heute so unverständlich erscheint. Ein spannendes Buch über einen aussergewöhnlichen Menschen.
Zeit, der Stoff aus dem das Leben ist, Stefan Klein, Fischer Verlag2008, ISBN 978-3-596-16955-9 In diesem Buch geht es nicht nur darum, wie der Mensch Zeit empfindet sondern auch um die Physikalischen Hintergründe. Es werden wissenschaftliche Untersuchungen und Experimente besprochen, wie zum Bespiel das Zeitempfinden eines Menschen wenn er keine Tageszeiten erlebt oder warum wir Tage und Sekunde als Zeiteinheit wahrnehmen und gut abschätzen können nicht aber Stunden. Aber es werden auch alltägliche Situationen untersucht und erklärt: Warum fliegt die Zeit manchmal du kommt uns ein anderes mahl unendlich lang vor. Stefan Klein geht das Thema in seiner spannenden Lektüre mit einem guten wissenschaftlichen Hintergrund an und wird so manches AHA Erlebnis beim Leser hervorrufen.
Polarstern: 25 Jahre Forschung in Arktis und Antarktis, Dieter Karl Fütterer, Eberhard Fahrbach, 2008, Dalius Klasing, ISBN: 978-3-7688-2433-0 Zu unseren jährlichen Winterferien im Norden gehören einfach Bücher über die Polarforschung dazu. Normalerweise sind das Bücher über die Polarforschung lang vergangener Zeiten, i.e. Amundsen, Nansen, Shackelton und co. Dieses mal habe ich mich an die aktuelle Forschung gewagt. Hier geht zwar alles viel nüchterner zu, die Naturgewalten hat man ein wenig besser im Griff bzw. die Technik erlaubt einem einen relativ komfortablen Vorstoss in die (ant)arktischen Gebiete. Begeisternd ist moderne Forschung aber dennoch immer wieder und welch grosse Vielfalt an Forschungsarbeiten auf der Polarstern betrieben werden sehr eindrücklich. Am liebsten möchte man gerne mal selber mitfahren.
Leben im Eis, Hauke Trinks, Frederking und Thaler Verlag 2001, ISBN 3-89405-444-1 Dieses Buch handelt von der Einmann Expedition des Physikers Hauke Trinks nach Spitzbergen, wo er mit seinem Boot in einer kleinen Bucht überwintert und nach den Ursprüngen des Lebens im Eis sucht. Neben einer packenden Geschichte der Überwinterung und all seinen Schönheiten und aber auch Komplikationen bekommt man so ganz nebenbei noch einiges über die Physik des Eises, das Leben in den Polarregionen und über die Expeditionsgeschichte Spitzbergens mit; was will man mehr. Interessiert man sich für Polarforschung liegt man bei diesem Buch goldrichtig.
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Mediendesign für Studium und Beruf, Norbert Hammer, Springer Verlag 2008, ISBN 978-3-540-73217-4 Schon lange wollte ich mich einmal ein wenig tiefgehender um den Bereich Grafikdesign (das scheint ein veralteter Begriff zu sein) kümmern. In einer guten Buchhandlung ist mir dann dieses wirklich gut gemachte und übersichtliche Werk von Norbert Hammer in die Hände gefallen. Ich habe mir verschiedene Bücher zu diesem Thema angeschaut und der hier besprochene Band viel durch seine übersichtliche und gut gestaltete Struktur auf. Hier wird vor allem der Bereich der Printmedien behandelt. Das Thema Webdesign wird zwar kurz angesprochen, ausführliche Behandlung findet das Thema aber in einem separaten Buch desselben Autors, welches ich auch auf dieser Seite beschreibe. Neben den Themen Layout, elementares Gesatlten und Layoutsemantig geht es hier auch um das Rasterlayout, welches vor allem für mehrseitige Publikationen hilfreich ist. Als nächstes wird die Farbgestaltung besprochen. Hier kann man auch als Fotograf och einiges dazulernen, das Thema Farbe hat in verschiedenen Gebieten ganz unterschiedliche Bedeutungen. Danach folgen verschiedene Kapitel über die Typagraphie, wie Typologie, Typosemantik, Typo Ergonomie und Rastertypografie. Dies sind wirklich spannende Themen und man wird nach der Lektüre dieses Buches Zeitschriften und Zeitungen ganz anders lesen; auf einmal ist es interessant welche Schriftart verwendet wurde, welcher Satz Anwendung findet und wie das Layout realisiert wurde. Jedes Kapitel schliesst mit einem kleinen Quiz, in dem man sein Wissen überprüfen kann und auch einigen Übungsbeispielen, in denen man das gelernte gleich umsetzte kann. Dieses Buch bildet eine gute, solide Grundlage und regt an zu mehr. Ich kann es wärmstens empfehlen.
Webdesign für Studium und Beruf, Norbert Hammer und Karen Bensmann, Springer Verlag 2009, ISBN 978-3-540-85233-9 Webdesign für Studium und Beruf gliedert sich an das für Printmedien geschrieben Werk Mediendesign für Studium und Beruf ebenfalls von Norbert Hammer an. Das Werk ist sehr ähnlich aufgebaut; so endet jedes Kapitel mit einem kleinen Quiz und auch die Übungsaufgaben sind hier zu finden. Hier geht es nicht nur um das Design einer Webpage sondern um den gesamten Erstellungsprozess. Und genau so ist das Buch auch aufgebaut. Zuerst werden die Grundlagen und technischen Aspekte von XHTML und CSS besprochen. Hier wird auch auf Bildformate, Plug-Ins und Entwicklerwerkzeuge eingegangen. Danach folgen Siteplanung, Designentwurf, Prototyping und Assetdesign. Schlussendlich geht es um die technische Umsetzung und um den Test und den Launch. Wenn man gerade daran ist, ein Web-Projekt zu bearbeiten ist dieses Buch eine gute Stütze um Strukturiert an das Thema heranzutreten. Auch wenn z.B. im Kapitel technische Grundlagen keine tiefere Diskussion aller Möglichkeiten von XHTML und CSS erwartet werden darf, so gelingt es dem Autor doch hier kurz und bündig das Thema zu erklären. Leider sind ein paar Themen ein wenig dürftig ausgefallen, so hätte ich bei der technischen Umsetzung am Ende des Buches mehr Tips erwartet und auch das Kapitel Test und Launch ist nach meinet Meinung ein wenig flach ausgefallen; hier entsteht der Eindruck, dass das Buch schnell zu ende gebracht wurde. Dennoch findet man hier viele gute Inputs, der Band ist sehr übersichtlich und strukturiert aufgebaut, kann aber wie gesagt dem Werk über die Printmedien nicht das Wasser reichen. Es ist trotz allem empfehlenswert.
Crashkurs Typo und Layout, Cyrus Dominik Khazaeli, RoRoRo 2009 (4te Auflage), ISBN 978-3-499-61252-7 Hier handelt es sich um einen wirklich langen Crashkurs. Mit fast 500 Seiten hat man ein umfangreiches Werk vor sich, allerdings handelt es sich um ein Taschenbuch, die Seiten sind also nicht allzu gross. Die Themen ähneln denen im ebenfalls auf dieser Seite besprochenen Werk Mediendesign für Studium und Beruf von Norbert Hammer. Jedoch sind die Schwerpunkte ganz anders gelegt und so ergänzen sich die beiden Bände hervorragend. In diesem Crashkurs wird auch ein wenig auf die Möglichkeiten der Umsetzung in QuarkXPress und InDesign eingegangen, was speziell für den Anfänger sehr hilfreich sein kann. Das Buch beginnt mit den Kapiteln Schrift, Schriftgestaltung und deren Realisierung in den beiden erwähnten Programmen. In diesen ersten Kapitel findet man sehr viel Interessantes und wissenswertes Rund um das Thema Schrift und es ist für jeden, der viel Liest eine wahre Freude die verschiedenen Aspekte kennenzulernen. Danach geht es um die Seitengestaltung mit Formen und um die Seitengestaltung mit Rastern, also um das Rasterlayout. Das Werk schliesst mit den beiden Themen Signetgestaltung und Werbedesign. Gerade das letzte Kapitel kam mit hier ein wenig deplaziert vor, ist es doch sehr speziell und nicht jeder der layoutet ist auch gleich ein Werber. Und dieses letzte Kapitel wird mit immerhin knapp 90 Seiten relativ ausführlich behandelt. Aber wen es nicht interessiert, der kann es ja einfach weglassen. Trotz des Taschenbuchformates wird die Thematik sehr gut wiedergegeben und man kann hier viel lernen. Mir haben die Kapitel rund um die Schriften besonders gefallen, besonders weil auch immer wieder auf reale Beispiele Bezug genommen wird, z.B. welche Firma welche Schriften in welchen Schnitten einsetzen. Für nur 17Euro bekommt man hier sehr viel Wissen in Kompakter Form (weil Taschenbuch) geliefert: Was will man mehr.



--- Der Autor und Publisher dieser Seite ist Bernd Margotte ---